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Die EU setzt sich für den ländlichen Raum ein

Neckar-Odenwald-/Main-Tauber-Kreis, 06.04.2019
vom Redaktionsmitglied Ralf Marker

FN Pressetermin LEADER Mittel

"Das Wort „LEADER“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben mehrerer französischer Wörter zusammen: „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“. Auf Deutsch: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.Das Maßnahmenprogramm der Europäischen Union fördert seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten dabei vor Ort Entwicklungskonzepte. Ziel ist es, die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung zu unterstützen.

 

In der Region gibt es mehrere Kulissen. So nennt man die Fördergebiete bei Leader – etwa „Neckartal-Odenwald aktiv“ oder „Hohenlohe-Tauber“. Und „Badisch-Franken“ – hier sind Kommunen aus dem Main-Tauber-Kreis und dem Neckar-Odenwald-Kreis versammelt.

In einer LEADER-Region übernimmt eine lokale Aktionsgruppe, unter anderem als Verein organisiert, die Aufgabe, das regionale Entwicklungskonzept (REK) umzusetzen. Es gibt auch Aktionsgruppen, die keine Vereine sind und direkt am Landratsamt angekoppelt sind.

Der Verein Regionalentwicklung Badisch-Franken wurde am 18. März 2015 im Haus der offenen Tür in Walldürn gegründet. Die FN haben sich mit Alfred Beetz, dem Vorsitzenden des Vereins, und Lena-Marie Schindler, der Leiterin der LEADER-Geschäftsstelle in Walldürn, über das Programm unterhalten.

Der Förderzeitraum läuft seit 2014 und geht noch bis 2020. „In dieser Zeit wurden 32 Projekte durch den Auswahlausschuss beschlossen“, so Lena-Marie Schindler. Insgesamt sind fünf Handlungsfelder im REK definiert. Im Handlungsfeld 1 „Neue Wertschöpfung durch regenerative Energien sowie Ressourcenschutz“ hat sich bisher noch nichts getan.

„Das ist aber einfach erklärt, hier gibt es andere Fördertöpfe“, sagt Beetz. Photovoltaikanlagen etwa sind nicht förderfähig. Zudem liegt die Obergrenze für Projektkosten bei 600 000 Euro netto. „Beim Bau eines Windrades sind sie schnell im Millionenbereich.“ Früher wurden häufiger energetische Projekte gefördert, etwa der Umbau einer Scheune zu einem Wohnhaus. „Solche Anträge sind aber stark zurückgegangen.“

Projekte in beiden Kreisen

Als umso erfreulicher stufen Schindler und Beetz die Projekte in den anderen Handlungsfeldern ein. Wobei die sich relativ gleichmäßig auf die beiden Kreise verteilen: 15 im Neckar-Odenwald-Kreis, 17 im Main-Tauber-Kreis. „Wir haben relativ viele große Projekte realisiert, hinauf bis zu einer Fördersumme von 200 000 Euro.“ Die Mindestfördersumme liegt bei 5000 Euro. Insgesamt wurden der Aktionsgruppe Badisch-Franken für die gesamte Förderperiode 2,66 Millionen Euro zugewiesen. 74 Prozent sind private Antragsteller.

Die Palette der Projekte ist groß: „die Vermarktung und Stärkung des ,Fränkischen Grünkern’ und die Etablierung einer Genussregion im Taubertal und Odenwald“, die „Errichtung eines Backofens und Erweiterung des Jugend- und Dorfgemeinschaftshauses in Bödigheim“ und der „orientalische Garten Schillingstadt – Integration pflanzen und wachsen lassen“ stehen ebenso auf der Liste wie das „Freiluftmuseum in Freudenberg am Main“, die „Umgestaltung des alten Friedhof-Areals zum Bürgerpark in Osterburken“ oder die „Beschilderung von Kulturdenkmälern und Dokumentation der inner- und überörtlichen Geschichte der Gemeinde Großrinderfeld“.

LEADER geht der Ruf voraus, sehr bürokratisch zu sein. Diesem Argument können Lena-Marie Schindler und Alfred Beetz nur bedingt folgen. „Wenn der Antragsteller mit einer fundierten und konkreten Planung zu uns kommt, dann geht das Antragsverfahren relativ einfach vonstatten.“

Eine Baugenehmigung muss man sich auch bei einem privaten Bauvorhaben holen, Gespräche mit der Bank führt man auch. Alles wie bei einem „normalen“ Bauvorhaben also.

Und die drei Vergleichsangebote, die ein Antragsteller pro Kostenpunkt vorlegen muss? „Aber das machen sie doch auch, wenn sie bauen. Da vergleichen die Leute doch ebenfalls die Angebote und die Summen“, sagt Alfred Beetz. Und Lena-Marie Schindler führt aus: „Hier geht es um öffentliche Gelder. Mit denen müssen wir sorgfältig umgehen.“ Da sind dann Kostensteigerungen während der Umsetzung eines Projektes, wenn der Antragsteller mehr Geld braucht „durchaus ein Problem“, wie beide sagen.

„Impulse und Anregungen“

Die Aufgabe des Vereins und der Geschäftsstelle sehen beide darin, „Impulse und Anregungen zu geben.“ Man müsse den Leuten ein wenig die Schwellenangst nehmen. Dazu dienen auch Sprechstunden in den Rathäusern der Region, wo auf das Förderprogramm und seine Möglichkeiten hingewiesen wird.

Bisher gab es zwei Kulissen in der Region. Momentan sind beide Kreise sogar in zwei Kulissen vertreten. Alfred Beetz und Lena-Marie finden das super. LEADER halten beide für ein „wichtiges Anliegen für den ländlichen Raum“. Gut fänden sie es, wenn sich eine dritte Kulisse anschließen würde. Bedarf gibt es. Über die vorangeschrittene Zeit der Förderperiode hat sich das Förderprogramm erst „so richtig in unserer Region etabliert und es können mehr Personen etwas mit dem Begriff Leader anfangen, da neigt sich bedauerlicherweise die Förderperiode schon wieder dem Ende zu“.

Umfeld gestalten

LEADER stellt Fördermittel für die Region und die Menschen in der Region bereit, so das Fazit des Gesprächs. „Mit dem Geld können die Menschen etwas bewegen. Sie können ihr Umfeld gestalten. Die EU setzt sich für den ländlichen Raum und unsere Region ein und reagiert mithilfe von Fördergeldern auf die Herausforderungen in den einzelnen LEADER-Regionen.“ 

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